Der Schwerpunkt für Aramäische Studien bietet Auszubildenden, Schülerinnen und Schülern, Studierenden und anderen Interessierten außerhalb der Universität Wochenendseminaren zu historischen sowie aktuellen gesellschaftspolitischen Themen über die Aramäer an.

Die bisherigen Veranstaltungen fanden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Diaspora- und Genozidforschung (IDG) an der Ruhr-Universität Bochum unter Leitung von Prof. Dr. Mihran Dabag und seinem Team Dr. Kristin Platt und Dr. Medardus Brehl statt.

Ziel der historischen Reihe der Seminare war, sich anhand kontroverser Fragestellungen mit der Geschichte der Aramäer zu beschäftigen und zu fragen, inwiefern die „Geschichte“ der Aramäer dem entspricht bzw. entsprechen kann, was die Wissenschaften der Welt heute als Geschichte verstehen. Es wurde diskutiert, inwieweit die gültigen Geschichtsbilder der Aramäer eine orientierende Funktion in der Gegenwart haben können oder welche Neuinterpretationen notwendig sein könnten, um eine solche gegenwarts- und zukunftsbezogene Orientierung zu gewährleisten „Geschichtsschreibung“. In diesem Zusammenhang wurde diskutiert, warum der Völkermord an der Aramäer in der Geschichte nicht behandelt wird.

In der gesellschaftspolitischen Reihe der Seminare standen die Aspekte „Moderne“ und „Diaspora“ im Fokus. Im Zentrum der Beobachtung stand die Frage nach Einschließung und Ausschließung in Prozessen von Vergemeinschaftung in der Moderne. Diskutiert wurde die Frage im Kontext der Problematik von Identitätsfindung in der Moderne und den Möglichkeiten von Diaspora-Gemeinschaften. Nachdem die Epoche „Modern“ und der „Gemeinschaftsmodell“ Diaspora politisch und gesellschaftlich ausführlich analysiert wurden, stellte sich die Frage, ob die Gesellschaft der Aramäer in diesem Kontext noch „zeitgemäß“, bzw. überlebensfähig ist. Es wurde erörtert, welche Identifikationsangebote es gibt, so dass die Aramäer als ein Teil der Weltgemeinschaft bleiben.

Diese Wochenendseminare werden in der Zukunft mit gleichen oder auch anderen Themen weiterhin angeboten.